Im Interview berichtet Markus Tressl, wie Sie das richtige System finden
Ob ein neues CRM-System oder eine neue Lösung fĂŒr Marketing Automation â die Vielzahl der Technologie-Anbieter am Markt kann schnell verwirren. Gemeinsam mit Markus möchte ich Ihnen die Entscheidung fĂŒr ein System erleichtern. Im Interview mit Isabell Wagner, Senior Digital Marketing Managerin bei Namics, berichtet Markus Tressl, Senior Solution Architect, wie Sie das richtige System finden.
Markus: Bei der Wahl einer Technologie muss es primĂ€r darum gehen, die BedĂŒrfnisse der Stakeholder zu verstehen. Dann kann man ein System wĂ€hlen, das diese bestmöglich erfĂŒllt. Im Fall von CRM- und Marketing-Automation-Lösungen sprechen wir hierbei aber nicht nur von Business- und IT-Anforderungen, sondern hauptsĂ€chlich von den BedĂŒrfnissen der Kunden eines Unternehmens. Diese unterscheiden sich teilweise erheblich voneinander, je nachdem, ob Ihr Unternehmen im B2C-, B2B- und B2B2C-Bereich aktiv ist.
Mit folgenden Fragen kommen Sie der passenden Lösung nÀher:
Es gilt also, den richtigen Stakeholdern die richtigen Fragen zu stellen. Aus den abgeleiteten Use Cases werden funktionale und nicht-funktionale Anforderungen ersichtlich.
Markus: Wie oben bereits gesagt, es geht primĂ€r darum Ziele zu definieren, zu verstehen und diese mit der gewĂ€hlten Lösung bestmöglich zu erreichen. Bei CRM- und Marketing-Automation findet auch immer Datenaustausch mit Umsystemen statt, zum Beispiel mit Experience Management Systemen (CMS, Ecommerce, Targeting), Analytics und dem ERP. Daher braucht man eine Architektur, die auch die Schnittstellen der involvierten Systeme berĂŒcksichtigt. Abhilfe schafft hier möglicherweise eine Middleware oder eine Integration-Platform, die hĂ€ufig bereits in der IT vorhanden ist.
Anschliessend mĂŒssen Unternehmen die zur VerfĂŒgung stehenden Lösungen und Anbieter anhand der funktionalen und nicht-funktionalen Anforderungen bewerten. Auf dieser Basis fĂ€llt die Entscheidung. Kosten, egal ob fĂŒr Lizenzen oder Integrationen, spielen natĂŒrlich auch immer eine Rolle â sollten jedoch nur sekundĂ€r fĂŒr die Wahl sein.
Markus: Grady Booch, einer der bekanntesten Software Engineers weltweit und Mitentwickler der Unified Modeling Language (UML), sagte einmal: âA fool with a tool is still a fool.â
Ich denke beim Thema CRM und Marketing Automation sprechen wir von zentralen Systemen des Digital Marketing. Diese Systeme mĂŒssen aber zu den vorhandenen Datenquellen, internen Prozessen und AblĂ€ufen passen. Andernfalls mĂŒssen diese entsprechend angepasst und transformiert werden. Es hilft einem Unternehmen nicht, wenn das Sales-Team die CRM-Lösung nicht bedienen kann, weil sie nicht offline verfĂŒgbar ist. Oder wenn das Call-Center doppelt so viel Zeit benötigt, einen Kunden-Case im System zu finden. Auch dem Marketing nĂŒtzt es nichts, Kampagnen personalisiert versenden zu können, wenn die Kundendaten-Basis so schlecht ist, dass eine Segmentierung nicht möglich ist.
Markus: Wir haben bei CRM- und Marketing-Automation-Lösungen ja nicht nur den einen Kunden, sondern sehr viele Stakeholder. Wie gesagt, gehören da das Business, die IT, Marketing, Sales, Produktmanagement und der Endkunde dazu.
NatĂŒrlich kommt es immer darauf an, wie viel Aufwand ich in so eine BedĂŒrfnisanalyse investieren möchte. Jedoch hat sich gezeigt, dass strukturierte Interviews mit den Stakeholdern sehr zielfĂŒhrend sind. Wenn wir mit solchen Interviews verstehen, wie aktuell gearbeitet oder interagiert wird, wie Prozesse und AblĂ€ufe heute funktionieren und kĂŒnftig besser unterstĂŒtzt werden können und wo bei den heutigen Systemen und Lösungen die âPain Pointsâ liegen, lĂ€sst sich sehr schön ein Zielbild auf der Basis von Use Cases erarbeiten und daraus Anforderungen ableiten.
Markus: Unbedingt vermeiden sollte man meiner Meinung nach Excel-Tabellen mit tausenden Anforderungen, die nur mit ja/nein/vielleicht beantwortet oder bewertet werden und am Ende eine Gesamtsumme das Ergebnis darstellt. Ebenso ein No-Go sind Requirements-Tabellen, die dann durch einen Produktanbieter ausgefĂŒllt werden. Wenig zielfĂŒhrend, denn welcher Hersteller wird seinem Produkt in der Auswahlphase eine SchwĂ€che zugestehen?
Viel besser: die Stakeholder in einem oder mehreren Use Cases erzĂ€hlen lassen, was die Prozessschritte, Anforderungen und Erwartungen an das System sind, und im Anschluss diese Use Cases auf Basis der System- bzw. Produkt-Möglichkeiten beantworten (und entsprechend bewerten). So können Unternehmen sicherstellen, dass sie die Technologieauswahl nicht an den Anforderungen der Stakeholder vorbei treffen. Ist die neue CRM- und Marketing-Automation-Lösung eingefĂŒhrt, dienen diese Use Cases auch gleich als Abnahmekriterien.
Isabell: Vielen Dank fĂŒr das Interview â mit deinen Tipps gelingt die nĂ€chste Technologie-Auswahl bestimmt! Und falls Sie doch noch UnterstĂŒtzung brauchen, finden Sie hier weitere Infos. NatĂŒrlich freut sich unser New Business Team auf Ihre Nachricht! Mehr Infos zu unserem CRM & Customer Loyalty Angeboten gibtâs ĂŒbrigens hier.
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