Crowdfunding in der Schweiz im Überblick

Das Institut für Finanzdienstleistungen Zug hat eine spannende Studie veröffentlicht.

Wie viele Plattformen für Crowdfunding gibt es in der Schweiz, wieviel Geld wird bei uns jährlich umgeschlagen? Diese und andere Fragen beantwortet eine jährlich durchgeführte sehr ausführliche und spannende Studie vom Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ unter der Leitung von Prof. Dr. Andreas Dietrich.

Und auch ein paar Insights aus einem Vortrag von Christian Klinner, einem der Gründer von 100-days.net. Der Name der Plattform kommt übrigens übrigens von einer Fehleinschätzung, dass die ideale Dauer einer Kampagne 100 Tage beträgt. In der Zwischenzeit ist die Projektzeit auf ihrer Plattform frei wählbar.

Der Markt für Crowdfunding durch Schweizer Plattformen war 2016 CHF 128 Mio. aufgeteilt auf 3’098 Kampagnen und etwa 50 teilweise spezialisierte Plattformen mit 100-days und wemakeit als die grössten. Ein kleiner Markt, wie die Studie aber zeigt mit einem massiven Wachstum von +362% gegenüber dem Vorjahr.

Schaubild zur Studie über Cowdfunding in der Schweiz der Hochschule Luzern
Quelle: Hochschule Luzern | Institut für Finanzdienstleistungen Zug IFZ

Interessant finde ich diese Zahl mit dem Blick auf das chinesische Crowdlending-Startup surong360 welches am Kickstart Accelerator 2016 teilgenommen hat. Sie verleihen Geld an Studenten in China, geliehen von Alumni derselben Universität. Wegen der sozialen Bindung sind die Raten für Kreditausfall extrem klein und die Zinsen für unsere Verhältnisse dennoch extrem hoch. Die eine Firma hat im ersten Jahr über 1 Mio. aktive Kunden gewonnen und damit ein deutlich grösseres Volumen an Krediten generiert als der gesamte Schweizer Markt. Na denn.

Im Gegensatz zum „Bankgeschäft“ gibt es bei Crowdfunding immer einen stärkere Bindung. Mit dem erworbenen Produkt aber auch mit dem Erfolg der Initiative. Ich denke da beispielsweise ab die „Wirtschaft im Franz“ in Zürich, dass sich so gleich die Stammkundschaft gesichert hat. Oder natürlich an das extrem erfolgreiche Crowdfunding der Zeitung Republik deren CHF 3,4 Mio. noch keinen Eingang in die Studie gefunden haben. Hier eine Übersicht der nicht-monetären Mehrwerte aus Klinner Präsentation .

Grafik zum Mehrwert von Crowdfunding
Quelle: Namics

Ein sehr spannendes Feld, über welches wir sicher noch einiges hören werden. Vielleicht steigen auch grössere Firmen bald in den Ring oder die Änderungen des Bankengesetzes zeigen Wirkung.

Und hier meine Bitte. Ich suche eine Early Crowd als Botschafter für „The Sherman Project„. Eine crazy Initiative von Olga mit dem Ziel, der verrückten Krankheit Krebs etwas entgegenzuhalten. Jeder Rappen und jede Erwähnung zählt. Danke für Euern Support.