In Teil 1 unserer Reihe zu agilen Projekten erfahren Sie alles ĂĽber die Auftragsvergabe
Als das Scrum-Framework vor ca. 20 Jahren erstmals vorgestellt wurde, lag der Fokus auf der internen Software-Entwicklung. Auch heute sind der Scrum-Guide oder auch andere agile Frameworks darauf ausgerichtet, dass sämtliche Tätigkeiten in der gleichen Unternehmung abgewickelt werden. Für Projekte zwischen Auftraggebern und Dienstleistern bieten agile Frameworks häufig keine fertigen Lösungen, Best Practices und Antworten, wie agile Projekte durchzuführen sind. Und somit ergeben sich in agilen Projekten in diesem Setup einige zusätzliche Herausforderungen, welche zu berücksichtigen sind. In dieser Blogpost-Serie möchte ich drei Bereiche vorstellen, welche eben solche Herausforderungen und Spannungen verursachen können. Welche Herausforderungen sind in Namics Projekten aufgetreten? Wie konnte diesen begegnet werden? Basis für die drei Blogposts ist meine Präsentation am Agile Breakfast von swissICT am 29. November 2016.
Namics stellt fest, dass Auftraggeber vermehrt agile Projekte planen und ausschreiben. In Ausschreibungen dieser Art wird oft ein bestimmter Scope mit Angabe eines Fertigstellungsdatums erwähnt, zudem oftmals mit der Bitte um eine Investitionsempfehlung auf Basis eines kalkulierten Preises. Dies steht natürlich in Widerspruch zur agilen Projektmethodik, welche sich dem „klassischen Projektdreieck“ nicht wirklich vereinbaren lässt. Eine grosse Herausforderung ist es also, wie man als Dienstleister mit solchen Anforderungen in der Ausschreibungsphase umgeht und es schafft ein überzeugendes Angebot zu formulieren. Im Kern geht es um die Aufteilung von finanziellen, terminlichen und qualitativen Risiken zwischen den beiden Parteien.
Sowohl der Auftraggeber als auch wir als Dienstleister möchten die möglichen Risiken verständlicherweise reduzieren.
Eine weiteres herausforderndes Szenario ergibt sich, wenn der Auftraggeber kein agiles Projekt erwartet und ausschreibt, wir als Dienstleister & agiler Berater jedoch denken, dass sich das Projekt sehr gut für eine Durchführung nach einem agilen Framework eignen würde. Wie können wir den Kunden davon überzeugen, das Projekt agil durchzuführen?
Den mehrdimensionalen Anforderungen bezüglich Scope, Zeit und Preis ist mit einem agilen Projekt aus unserer Erfahrung nur sehr schwierig zu begegnen. Was in erster Linie hilft, ist das Schaffen von Vertrauen. Dem Aufbau einer gegenseitigen Vertrauensbasis sollte in einer jungen oder noch nicht existenten Geschäftsbeziehung höchste Aufmerksamkeit geschenkt werden. Dies kann bereits in der Angebots-Phase starten, indem man in sogenannten Chemistry Workshops eine „Kostprobe“ der zukünftigen Zusammenarbeit gibt.
Für die konkrete Zusammenarbeit gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie man agil vorgehen kann:
Ein Modus, mit welchem wir gute Erfahrungen gemacht haben, ist eine Mischung zwischen den oben erläuterten Modellen.
Wichtige Grundlagen für dieses Vorgehen sind Transparenz und Vertrauen. Nur wenn das Vertrauen zwischen Dienstleister und Auftraggeber vorhanden ist, ist ein solches Vorgehen möglich.