Wir zeigen, wie das geht und wer das bereits versucht. Digitale Innovationen garantiert
Lasst uns heute einen Sektor ansehen, der anders – aber doch nicht so anders – funktioniert als die freie Wirtschaft: Non-Profit. Und konkret die Welthungerhilfe. Zahlreiche Projekte, Startups und auch etablierte Unternehmen erstreben tagtäglich nichts Geringeres als den Hunger auf der Welt zu stoppen.
Warum erzähle ich euch das? Seit einigen Jahren bin ich Mentorin beim Google Launchpad und unterstütze Start-ups, die neue digitale Produkte und Services entwickeln möchten.
Das Google Launchpad ist ein Accelerator Programm von Google. Konkret funktioniert es so: Start-ups bewerben sich fĂĽr das Programm, um dann eine Woche lang ein intensives Mentoring-Programm zu den Bereichen Produkt, Technologie, UX und Marketing zu durchlaufen. Dabei wird ihre Idee auf Herz und Nieren geprĂĽft, das Produkt neu- oder weiterentwickelt, und schlussendlich die passende Vermarktungs-Strategie erarbeitet.
Dabei kooperiert Google mit der UN und fördert gezielt Start-ups des World Food Programmes. Sprich, alle diese Start-ups wollen mit ihren digitalen Produkten oder Services den Hunger auf der Welt bekämpfen.
Wie aber trägt Digitalisierung dazu bei? Digitale Innovation sind in diesem Sektor oftmals disruptiv, das bedeutet sie möchten die Branche grundlegend verändern.
Ein konkretes Beispiel: Kleinbauern in entlegenen Regionen sind häufig von Hungersnot betroffen. Sie bewirtschaften ein paar Felder, und sind dann davon abhängig, dass ein fahrender Händler zur Erntezeit vorbeikommt, um ihnen ihr Getreide oder Gemüse abzukaufen. Kommt niemand, ist das Überleben der ganzen Familie in Gefahr. Nun versuchen Hilfsorganisationen häufig, die Ärmsten der Armen – wie genau diese Bauern – zu lokalisieren, um ihnen das Notwendigste an Lebensmitteln, aber auch Medikamenten etc. zu liefern. Mehr und mehr sollen nun digitale Innovationen die Situation verbessern. Ich habe zum Beispiel mit einem Start-up gearbeitet, das Kleinbauern per App Zugang zu einem digitalen Marktplatz gibt. Damit können sowohl Bauern, Händler, als auch direkte Abnehmer (z.B. Schulen) sehen, wann wo wieviel Getreide erhältlich ist. Ebay für Landwirte in Afrika.
Die Ideen sind zahlreich und divers. Interessant ist, dass bei den Start-ups ähnliche Trends und Technologien zum Einsatz kommen, die wir auch in der freien Wirtschaft beobachten, wie z.B. Big Data, Blockchain, Sharing Economy.
Daraus gibt es einige Erkenntnisse, die wir uns für herkömmliche Industrien in der freien Wirtschaft durchaus abgucken können:
Alles in allem ist es nicht nur spannend zu sehen, wie mit Digitalisierung die essentiellen Probleme auf ganz neue Weise angegangen werden können. Auch für die westliche Unternehmens-Sicht geben diese Start-ups wertvolle Einblicke. Ich persönlich lerne mit jedem Start-up Neues dazu.
Mehr Infos zu den Projekten und Unterstützungsmöglichkeiten findet ihr auf der Website des WFP Innovation Accelerators.