Wir haben die Videobrille von Snapchat fĂĽr Sie getestet und teilen unsere Erfahrungen
Immer auf der Suche nach neuesten Trends im Content-Universum haben wir uns natürlich mit der neuen Videobrille von Snapchat auseinandergesetzt. Bereits letztes Jahr gaben wir in unserem Innovationsformat Funky or Fail eine erste Einschätzung ab: Jedoch gab es keine klare Entscheidung für Funky oder Fail. Der Tenor lautete, dass die Brille vieles richtig macht, aber wie ein Nischenprodukt wirkt. Kreisrunde Videos klingen zwar spannend, aber wer soll das wirklich nutzen?
Unbefriedigt mit der theoretischen Einschätzung, haben wir uns direkt nach dem Europastart eines der ersten Exemplare bestellt. In den USA glich der Marktstart eher einem Happening mit spontanen Ankündigungen des nächstens Verkaufspunkts und Warteschlangen bis zur nächsten U-Bahn-Haltestelle. Und trotzdem sind viele Fans leer ausgegangen. Deutlich angenehmer war die Bestellung dagegen hier. Drei Klicks und die Brille war kurze Zeit später in der Post. In diesem Beitrag wollen wir einen kurzen Einblick in die Nutzung der Snapchat-Brille geben.
Das Paket wirkt unscheinbar, aber die eigentliche Verpackung zeigt dann deutlich, worauf die Brille ausgelegt ist: den einfachen und häufigen Einsatz im echten Leben.
Die erste Besonderheit stellt das gelbe Etui dar, das gleichzeitig als Ladestation dient. Die Brille rastet in das Etui ein und so können die Spectacles auch unterwegs aufgeladen werden. Neben der Brille liegt noch eine kurze Anleitung und ein Ladekabel bei.
So einfach die beigefügte Anleitung wirkte, so umständlich gestaltete sich die tatsächliche Anknüpfung der Brille an den Snapchat-Account. Die Spectacles werden via Bluetooth mit dem Smartphone verbunden. Dann muss der Snapcode (Snapchat-eigener QR Code) mit der Brille vom Handy abfotografiert werden und die Brille verbindet sich. Bei uns hat es tatsächlich ein paar Testläufe gebraucht, bis das Zusammenspiel funktionierte.
Nun lässt sich mit einem leichten Knopfdruck auf den Bügel ein zehnsekündiges Video erstellen. Der User überträgt dann diese Videos via Bluetooth auf das Smartphone und kann sie dort organisieren, editieren und anschließend in die eigene Story posten oder direkt an Freunde schicken.
Pros
Cons
Die Snapchat Spectacles sind besser als jede Go-Pro-Kamera mit Brustgurt, denn sie geben wirklich den Blickwinkel des Betrachters wieder.
Das perfekte Einsatzgebiet ist natürlich eine Snapchat-Kampagne, bei der die Follower in eine neue Welt eintauchen. Mal befahren sie die Biketrails einer Ferienregion wie Graubünden, schnitzen kunstvolle Figuren mit einem Schweizer Taschenmesser oder erleben eine YouTube-Sendung aus der Perspektive eines Influencers. Die Nutzer sind immer mittendrin und haben den besten Blick auf’s Geschehen.
Auch auf Messen, bei Produktvorführungen oder Werkstouren ist man viel näher dran und kann mit einem geschulten Redaktionsteam kontinuierliche Updates liefern, ohne live alles editieren zu müssen.
Die Brille schlägt die Brücke von Social Media zu Virtual Reality. Statt fotografischen Updates von unterwegs kann man nun direkt auf Snapchat einen neuen Blickwinkel erleben und Produkte oder Services aus der Ferne erfahren. Wenn das konsequent umgesetzt wird, ist es mehr als nur ein Spielzeug.